
GREEN POWER
Pflanzen gegen Corona-Blues
Noch nie waren wir in unserer Bewegungsfreiheit so eingeschränkt. Das Naturempfinden gerade im kargen urbanen Raum bricht vor allem während der langen Winterperiode total weg. Wer bekommt da nicht Lust auf ein wenig Grün? Stress, miese Stimmung und das Gefühl eingesperrt zu sein machen depressiv. Nicht einmal der Blick aus dem Fenster kann die Stimmung heben. Wir sehnen uns nach der Natur, nach Grün. Zimmerpflanzen können in dieser einsamen Zeit helfen. Mit ihrem immergrünen Erscheinungsbild bieten sie einen guten Ersatz für die fehlende Natur.

Pflanzen als Antidepressiva
Pflanzen haben eine heilende Wirkung auf unsere Seele, sie geben uns Ruhe und Energie. Verschiedene Forschungen haben den Blutdruck, Puls und das Level des Stresshormons Kortisol von Probanden unter mentalem Stress oder während einer schwierigen Aufgabe gemessen. Sie fanden heraus, dass die Menschen ruhiger blieben, wenn sie von Pflanzen umgeben waren. Außerdem ist der Kontakt mit Erde laut Studien gut für unser Wohlbefinden.
Dafür soll Forschern zufolge vor allem das im Boden lebende Mycobacterium vaccae verantwortlich sein. Wenn wir mit ihm in Kontakt kommen, kann es Neuronen aktivieren, die für die Produktion des Glückshormons Serotonin verantwortlich sind. Die Wirkung des Bakteriums ist laut den Forschungsergebnissen ähnlich wie die von Antidepressiva – sorgt also vor allem für bessere Laune und mehr Energie
Pflanzen stimulieren und motivieren
Eine Studie der britischen Universität Exeter stellte fest, dass die Produktivität der Angestellten um 15 Prozent anstieg, nachdem Pflanzen in ein zuvor karges Büro gestellt worden waren. In einer anderen Studie, die im Journal of Environmental Psychology veröffentlicht wurde, beobachteten die Forscher, dass Studenten, die in einem Raum mit Pflanzen eine anspruchsvolle Aufgabe bekamen, eine längere Aufmerksamkeitsspanne hatten als solche, die in einem Raum ohne Pflanzen saßen. Die Forscher führten beides auf die beruhigende und wohltuende Wirkung unserer grünen Lieblinge zurück. Solch ein Umfeld wirkt sich positiv auf unsere Leistung und Kreativität aus.


Pflanzenpflege als Terapie
Manche Therapeuten nutzen Gartenarbeiten (und dazu zählt auch die Pflege von Zimmerpflanzen) bei der Behandlung von Patienten mit Depressionen, Angststörungen, Schizophrenie und anderen psychischen Krankheiten. Die Idee dahinter ist, dass die Pflege von Pflanzen Glücks- und Erfolgsgefühle in uns hervorrufen und damit psychische Probleme und sogar Traumata lindern kann. Pflanzen sind sinnstiftend – sie geben eine Aufgabe und bringen Leidende, die oft sehr mit ihrem Kopf und ihren Gedanken verschmolzen sind, wieder zurück ins Leben.
