Damit Pflanzen im Büro gesund bleiben, genügt es nicht, sie nur gelegentlich zu gießen. Entscheidend ist, ihre grundlegenden Bedürfnisse zu kennen – und diese möglichst konstant zu erfüllen. Johannes Meyer-Dohm vom Element Green-Partnerbetrieb P2 Objektgrün weiß, was Pflanzen wollen. Fünf Faktoren sind dafür ausschlaggebend: Licht, Luft, Wasser, Nährstoffe und Zuwendung.
Licht – die Energiequelle
Licht ist die Grundlage für Photosynthese. Dabei wandelt die Pflanze mithilfe von Chlorophyll – dem grünen Farbstoff in den Blättern – Wasser und Kohlendioxid in Zucker und Sauerstoff um. Jede Art hat dabei einen individuellen Lichtbedarf. Am sogenannten Lichtkompensationspunkt halten sich Sauerstoffproduktion und -verbrauch die Waage. Erhält eine Pflanze weniger Licht als sie braucht, lebt sie von ihren Reserven. Kurzfristig ist das unproblematisch, dauerhaft jedoch schädlich. Das heißt: die Lichtsumme über einen bestimmten Zeitraum muss stimmen.
Fehlt Tageslicht, schafft eine künstliche Beleuchtung Abhilfe. Geeignet sind vor allem weiße LEDs mit einem breiten Farbspektrum. Übrigens: Pflanzen passen sich den Lichtverhältnissen an und verändern dabei auch Wuchs und Blattgrößen.

Luft – vor allem für die Wurzeln
Pflanzen nehmen Sauerstoff nicht nur über die Blätter, sondern auch über die Wurzeln auf. Dafür benötigen sie ein luftdurchlässiges Substrat. Verdichtete oder zu nasse Erde mindert die Sauerstoffaufnahme der Wurzeln und damit die Nährstoffversorgung. Licht und Luft sind dabei untrennbar verbunden – denn ohne sie wird kein Sauerstoff produziert. Was Pflanzen und Menschen unterscheidet: Viele Menschen erhöhen den Kohlendioxidgehalt in der Luft, viele Pflanzen dagegen senken ihn und erhöhen den Sauerstoffanteil.

Wasser – das Transport- und Kühlmittel
Wasser versorgt die Pflanze mit Nährstoffen und reguliert ihre Temperatur. In Innenräumen erfolgt die Aufnahme ausschließlich über die Wurzeln. Die Abgabe als Wasserdampf dient der Kühlung und hängt von Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Luftbewegung ab.
Für die meisten Pflanzen ist weiches Wasser (bis Härtegrad 10) optimal, idealerweise in Raumtemperatur. Regenwasser ist besonders geeignet. Kalkempfindliche Arten wie Orchideen profitieren von entkalktem oder mit destilliertem Wasser gemischtem Leitungswasser.
Nährstoffe – die Basis für Wachstum
In Pflanzgefäßen steht nur begrenzt nährstoffreicher Boden zur Verfügung, daher ist meist zusätzlicher Dünger notwendig. Die wichtigsten Makronährstoffe sind Stickstoff (N), Schwefel (S), Phosphor (P), Kalium (K), Calcium (Ca) und Magnesium (Mg). Spurenelemente wie Eisen oder Zink werden in kleineren Mengen benötigt. Ein guter Volldünger enthält alles, was die Pflanze braucht. Hinweis: Bei Pflanzendüngern wird der Prozentanteil der wichtigsten Nährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium in Zahlen angegeben (z.B. 16 N – 6 P – 12 K).
Für Innenräume eignet sich mineralischer Flüssigdünger, da er geruchsneutral ist und gut dosiert werden kann – auch in Hydrokulturen. Teure Spezialdünger sind in der Regel unnötig Ein ausgewogener Universaldünger (z. B. N-P-K 12-5-10) reicht für die meisten Arten völlig aus.

Zuwendung – Pflege mit Wirkung
Pflanzen reagieren positiv auf regelmäßige Aufmerksamkeit. Sie profitieren von einem stabilen Standort, passender Bewässerung, ausreichend Nahrung und gelegentlicher Kontrolle auf Schädlinge. Im Gegenzug zeigen sie sich erkenntlich: sie verbessern unser Wohlbefinden, reduzieren Stress und tragen zu einem angenehmen Raumklima bei.

Fazit: Wer seine Büropflanzen langfristig gesund erhalten möchte, sollte ihre Bedürfnisse als Gesamtsystem betrachten. Licht, Luft, Wasser, Nährstoffe und Zuwendung wirken zusammen – fehlt einer dieser Bausteine dauerhaft, leidet die Pflanze.
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